Warum gibt es diese Seite?
Zunächst: Die Recherche im Internet nach passenden Anlaufstellen gestaltet sich schwierig. Direkte ortsnahe Anlaufstellen lassen sich nicht auf Anhieb finden. Gespräche von Frau zu Frau, von (akuter) Betroffenheit und (überwundener) Betroffenheit sind im lokalen Raum eine Seltenheit.
Ähnlich wie bei dem Vorbild der „Streetworker“ möchte ich darum Frauen helfen, die Krankheit zu verstehen und ihr zu begegnen. Insbesondere die Selbsterfahrung, wie es ist, erst einmal überhaupt nicht zu wissen, was einem gerade wiederfährt, die lange Suche nach einem Ausweg, bis man sich in eine Therapie begibt, welche Dinge hierfür zu erledigen sind, welche Gefühle man dabei hat und welche Ängste: Dies alles lässt sich nur erzählen, wenn man es selbst erlebt hat.
Selbsterfahrung
Die behandelnden Ärzte und Psychologen verfügen über einen sehr genauen Kenntnisstand der PPD. Doch eines können sie nicht: hautnahe Erfahrungen schildern. Die professionellen Helfer dürfen darüber hinaus nicht in der Form mit ihren Patienten sprechen, indem sie beispielsweise eine eigene Patientengeschichte erzählen.
Doch genau dies ist es, was Menschen manchmal neben der sehr wichtigen professionellen Hilfe brauchen.
Ein Beispiel
Ich möchte dies mit einem sehr simplen Beispiel veranschaulichen:
Der Fischer, der jahrelang zur See fährt, nimmt einen Bootsjungen in die Ausbildung. Sie fahren jeden Morgen gemeinsam aufs Meer hinaus. Der Fischer bringt dem Jungen alles bei, was er für den Fischfang wissen muss. Wie man das Boot steuert, wie man die Netze auswirft und sie repariert, welche Fische zu welcher Zeit wo zu finden sind. Wie man den kaputten Schiffsmotor in Gang bringt, wann das Wetter umschlägt und so weiter. Würde der Fischer dem Jungen dies alles an Land beibringen, würde der Junge niemals ein guter Fischer werden.